… ist, was ich seit langer Zeit erforsche.
Gerade bin ich inspiriert vom Vortrag von Veit Lindau, einem Kollegen über die Integration des Schattens.
Der Begriff des psychologischen Schattens geht auf den Schweizer Psychiater C.G. Jung zurück. Unter „Schatten“ verstand er den bis jetzt unbewussten Teil unserer Psyche. Zum Beispiel alte unreflektierte Glaubenssätze, die unbewusst unser Leben prägen. Hier ruhen auch nicht verarbeitete Emotionen wie Angst, Wut oder Neid oder aber auch Wünsche und Träume.
Unser Schatten – sind all die Anteile von uns, die wir irgendwann abgelehnt und unterdrückt haben. Weil sie uns zu schmerzhaft, zu peinlich, zu beängstigend vorkamen.
Was ich unter echter Wertschätzung verstehe, hat nichts mit “schönreden” oder “positiv Denken” zu tun. Dem Leben wertschätzend zu begegnen bedeutet nicht die vorhandenen Schatten zu ignorieren. Echte Wertschätzung bedeutet ehrlich wahrnehmen was da ist, auch das was leise, verdeckt, verdrängt im Schatten des vordergründigen lebt und nach der dort gebundenen Energie Ausschau halten.
Wenn ich beispielsweise meinen Ärger, meine Wut, meine Angst, meinen Stress, meine Unsicherheit, meine Trägheit, … erkenne und annehme wird zuerst die Energie frei, mit der ich diese Aspekte bisher versteckt oder abgelehnt habe.
Dann wird es mir möglich nach dem innewohnenden Wert, der Kraft, der Botschaft zu forschen.
All die ungeliebten Anteile bergen einen Schatz und dienen einem Zweck. Beispielsweise sind es Mechanismen um mich zu schützen, zu informieren oder zu aktivieren…
Echte Wertschätzung bedeutet Offenheit und Wohlwollen für lichte UND dunkle Aspekte.
Im Schatten schlummern viele Wirkmechanismen und Impulse, die mich, wenn ich sie annehme und nutze, reicher und vollständiger machen.
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