Ich habe noch nie einen faulen Mann gesehen;
ich habe schon mal einen Mann gesehen,
der niemals rannte, während ich ihm zusah,
und ich habe schon mal einen Mann gesehen, der
zwischen Mittag- und Abendessen manchmal schlief,
und der vielleicht mal zu Hause blieb an einem Regentag,
aber er war kein fauler Mann.
Archiv der Kategorie: Texte, Gedichte und Gebete
Texte, Gedichte und Gebete:
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… und Weltfrieden
Am Weihnachtsabend, gegen Mitternacht,
hat der Weltfrieden sich auf den Weg gemacht.
Von all den Gebeten und Wünschen geweckt,
rieb er sich die Augen und hat sich gestreckt.
Er trank einen Schluck und trat aus der Hütte
auf der einsamen Insel, genau in der Mitte
des Ozeans zwischen den menschlichen Welten,
mit Mütze und Schal, um sich nicht zu erkälten.
Einwilligung
Der Trost hat mich gefragt,
ob ich bereit bin,
durch den Schmerz hindurchzugehen,
anstatt ihn zu umkreisen,
und ob ich meinen Finger
so lange in die Wunde lege,
bis ich das unversehrte darin fühlen kann.
Wildgänse
You do not have to be good.
You do not have to walk on your knees
for a hundred miles through the desert repenting.
You only have to let the soft animal of your body
love what it loves.
dieses Glück
Ich bin heute morgen aufgestanden, habe Wasser aus der Leitung in ein Glas laufen lassen und es getrunken. Einfach so.
Dann habe ich mir ein Brötchen geholt. Während ich das tat, ist neben mir kein Haus explodiert.
Auf dem Weg zurück wurde ich weder für meine Hautfarbe oder meine Sexualität bedrängt oder ermordet.
dieses Glück weiterlesenJage die Ängste fort
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.
Bitte
Wir werden eingetaucht
und mit den Wassern der Sintflut gewaschen
Wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut
Ninas Traum
Einst, als die Erde noch jung und nur Wüste war, war ich mir meiner nicht bewußt. Ich saß im Sand, doch ich erkannte mich selbst nicht. Ich war ein Körper ebenso wie die Abermillionen anderen Sandkörner.
Die Zeit verging und plötzlich bemerkte ich etwas Grünes, ganz Zartes, dass zwischen den Sandkörnern hervorlugte. Meine Neugier über dieses Wunder erwachte und so erkannte ich, dass ich anders war. Kein Sandkorn und auch nicht die grüne zarte Pflanze, die sich ihren Weg durch den Boden bahnte. Ich wunderte mich und beobachtete, wie die Pflanze wuchs und war ganz in mir.
WeiterlesenIch übe noch
Jedem Morgen begegnen mit sanftem Mut,
den das Leben braucht, um zu wachsen,
ich übe noch.
In jedem Auge die Seele sehen,
durch alle Masken hindurch und ihr trauen,
ich übe noch.Mehr
Schlussstrich
In einer langen Winternacht
hat er sich endlich umgebracht.
Er wollte es schon ziemlich lange,
doch war ihm vor dem Hängen bange,
denn manchmal zwickt der Galgenstrick
den Delinquenten im Genick.