Welch wundersame Wege gehst du,
von mir selbst gewähltes Leben,
welch unergründlich Kreise drehst du,
in die ich mich hineinbegeben.
Ich lasse mich flussabwärts treiben,
hinab zum Ozean, zum Meer.
An keinem Orte kann ich bleiben,
das Abschiednehmen fällt oft schwer.
Mal plätschern Wellen friedlich leise,
mal schüttelt mich des Stromes Kraft.
All dies gehört zu meiner Reise,
die neue Einsicht in mir schafft.
Und jede Biegung, jede Schnelle,
sie führt mich näher zu mir hin.
Sie bringt zum Ursprung mich, zur Quelle,
zur tiefsten Sehnsucht nach dem Sinn.
Die Liebe ist mein Ruderboot,
sie ist mein treuer Wegbegleiter.
Im Glück und in der tiefsten Not
trägt sie mich unbeirrbar weiter.
Ich gebe mich in ihre Stärke,
den sich’ren Schutz der sanften Macht,
vertrau‘ auf ihre Wunderwerke,
Geschenke, die sie mir gebracht.
Wenn ich im Dunkeln schier verzage,
dann zeigt sie mir mein Seelenlicht,
welches ich immer in mir trage,
das mir und dir von Hoffnung spricht.
So reise ich, um zu verstehen,
geheimnisvolles Lebensband,
um tiefer in den Tanz zu gehen,
das Spiel in uns’res Schöpfers Hand.
Inga Elisabeth Ohlsen