Archiv der Kategorie: Texte, Gedichte und Gebete

Texte, Gedichte und Gebete:
Die vielleicht auch Sie berühren ?!
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Der vollständige Text erscheint, wenn Sie die jeweilige Überschrift oder “weiterlesen” anklicken.

Jeder Mensch ist ein Künstler

Lass Dich fallen.
Lerne Schlangen zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die „ja“ sagen
und verteile sie überall in Deinem Haus.

Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue Dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen,
schaukle so hoch Du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.

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Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke

Danken heißt

… sich an das erinnern, was andere für dich taten.

Es gab Arme, die dich trugen, bevor du laufen konntest.
Es gab eine Hand, die dich streichelte, einen Mund, der dich küsste,
ein Brot, das für dich gebacken wurde.

Der Dankbare zeigt, dass sein Herz ein gutes Gedächtnis hat.
Menschen waren gut zu mir.
Sie sorgten für mich, als ich klein war.

Sie begleiteten mich, als ich größer wurde.
Sie machten mir Mut, als es mir schlecht ging.
Sie waren froh, weil ich froh war.

Mein Herz vergisst das nicht.
Das Gedächtnis des Herzens
heißt Dankbarkeit.

Phil Bosmans

In diesem Sinne, nutze ich meine Seite auch um einige Menschen zu nennen, denen ich dankbar bin …

Ich bin von der Erde

Ich bin von der Erde
Sie ist meine Mutter
Sie gebar mich mit Stolz
Sie zog mich auf mit Liebe
Sie wiegte mich am Abend
Sie schob den Wind herbei und lies ihn singen
Sie errichtete mir ein Haus aus harmonischen Farben
Sie nährte mich mit Früchten ihrer Felder
Sie belohnte mich mit Erinnerungen an ihr Lächeln
Sie bestrafte mich mit dem Dahinschmelzen der Zeit

Und am Ende
wenn ich mich danach sehne
fortzugehen
wird sie mich umarmen
für alle Ewigkeit

Anna L. Walters

Aus ganzer Seele leben

Wenn du aus ganzer Seele lebst,
dann versuchst du nicht,
dich gegen das Leid im Leben unempfindlich zu machen.
Noch wirst du durch die Grimmigkeit des Lebens
so überwältigt, das dich Verzweiflung verschlingt.
Stattdessen blicke dem Schmerz ins Auge,
während du dich inmitten seiner beruhigst, tröstest und ermutigst.
Und dann lasse ihn dich verwandeln,
dich empfindsamer machen,
dich mit Mitgefühl erfüllen.
Wisse,
daß er dich später für tiefe Freude offen machen wird.

Wenn du aus deiner Seele heraus lebst
bist du der Held deines eigenen Lebens.
Lege deine Energie und Intensität in das du-selbst-sein hinein.

Niemand anderer ist in der Lage,
das so vollkommen zu tun
wie du.

Verfasser unbekannt

Himmelfahrt

Und soll’t ich geh’n, 
solange Du noch hier…

So wisse, dass ich weiterlebe,
 nur tanz ich dann zu einer andren Weise 
und hinter einem Schleier, der mich dir verbirgt.

Sehen wirst du mich nicht, 
jedoch hab nur Vertrauen.
 Ich warte auf die Zeit,
da wir gemeinsam neue Höhen erklimmen 
einer des anderen wahrhaftig.

Bis dorthin leere du den Becher 
deines Lebens bis zur Neige, 
und wenn Du mich einst brauchst, 
lass nur dein Herz mich leise rufen

… ich werde da sein.

Colleen Corah Hitchcock

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen.
Diese Hand da fällt.
Und sieh Dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

Vom Tod

Ihr möchtet wissen um das Geheimnis des Todes.
Doch wie sollt ihr es entdecken,
so ihr nicht danach forschet im Herzen des Lebens?

So ihr wahrhaftig den Geist des Todes erschauen wollt,
öffnet weit euer Herz dem Leib des Lebens.
Denn Leben und Tod sind eins,
so wie Fluss und Meer eins sind.

Und was bedeutet Sterben anderes
als nackt im Wind zu stehen und in der Sonne zu zerfließen?
Und was bedeutet das Stocken des Atems anderes
als dessen Befreiung aus den rastlosen Fluten,
auf dass er sich erhebe und entfalte und Gott suche unbeschwert?

Erst so ihr trinket aus dem Fluss des Schweigens,
werdet ihr wahrhaft singen.
Und erst, so ihr den Gipfel des Berges erklommen,
werdet ihr wahrhaft anfangen zu steigen.
Und erst, so die Erde ihren Anspruch erhebt auf Eure Gliedmaßen,
werdet ihr wahrhaft tanzen.

Kahlil Gibran