Ich freue mich vor allem, daß ich bin.
Mascha Kaléko
Texte, Gedichte und Gebete:
Die vielleicht auch Sie berühren ?!
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Mascha Kaléko
Trost hat sprachlich etwas mit Treue zu tun, und mit trauern.
Der ursprüngliche Wortsinn meint wohl „Holz“ und „Baum“.
Etwas Festes, Verlässliches.
Aber auch etwas, das nicht in Aktion ist,
sondern in seiner Beständigkeit treu ist.
Das heißt also, dass Trost überall dort geschieht,
wo Treue erhalten bleibt,
und wo Trauern, Vertrauen möglich wird,
wo eine/r nicht zurückweicht … sondern aushält, bleibt.
Marielene Leist
Was wir auch fühlen oder wissen mögen,
welche Begabungen und Talente auch in uns schlummern mögen,
nur Handeln erweckt sie zum Leben.
Wer meint, begreifen zu können,
was Engagement, Mut oder Liebe bedeuten,
entdeckt eines Tages, dass er nur weiß,
wenn er handelt;
Aus dem Tun wird verstehen.
Eine Vision ist nicht genug,
es sei denn, es gesellt sich Unternehmensgeist hinzu.
Es genügt nicht die Treppe nur hinaufzustarren,
sondern wir müssen die Treppe auch hinauf gehen.
Vance Havner
Wassertropfen sein
im Strom
die belebende Nähe der anderen
spüren
Kraft zum Tragen und Fließen
Die Quelle
suchen
gegen den Strom
Quelle sein
nahe der Kraft
wo von Innen nach Außen
der Wandel geschieht
und Tragen
und Fließen
Sei Quelle!
Du bist!
Hartmut Reuter
” … Angst ist eine wunderbare Gelegenheit, etwas zu lernen. Sie gibt dir die Gelegenheit, Zeuge zu sein. Und wenn ich Zeuge sage, dann meine ich damit, ganz still dazusitzen und zu beobachten, nicht meditieren, sondern einfach die Gefühle die in dir aufwallen, deinen Schmerz oder was immer aufbricht, zu beobachten, einfach nur Zeuge zu sein. Beobachte was geschieht. Mach keine Bewegung, urteile nicht und wähle nicht. Schau einfach nur zu. … die meisten Menschen lassen diese Gefühle verschwinden, indem sie einen Wunsch produzieren. … Das Unterbewußtsein erschafft einen Wunsch, der das Unwohlsein wegen des Gefühls vertreibt. Wenn man den Raum, den man in sich, sobald man Angst fühlt, mit einem Wunsch füllt, denkt man nichtmehr an den Schmerz. … Wenn du deinen Ängsten zuschaust, anstatt auf sie zu reagieren, wirst du merken, daß am Ende des Regenbogens ein Topf mit Gold steht. … Es ist tatsächlich Erleichterung und wahre Schönheit in diesem unserem Leben. …”
Lynn Andrews
aus “Die Magierin von Wyrrd”
1. Spiegelgesetz
Alles, was mich am anderen stört, aufregt, in Wut geraten lässt und was ich anders haben will, habe ich selbst in mir.
Alles, was ich am anderen kritisiere und bekämpfe oder verändern will, kritisiere und bekämpfe oder unterdrücke ich in Wahrheit in mir und hätte es gern anders.
2. Spiegelgesetz
Alles, was der andere an mir kritisiert, bekämpft und verändern will, betrifft, sofern er mich verletzt, mich selbst, da dies in mir noch nicht erlöst und mein Ego beleidigt ist.
3. Spiegelgesetz
Alles, was der andere an mir kritisiert, bekämpft, mir vorwirft und anders haben will, ist – sofern dies mich nicht berührt oder nicht verunsichert und nicht an mir selbst zweifeln lässt – sein eigenes Bild, sein eigener Charakter, seine Unzulänglichkeit, die er auf mich projiziert.
4. Spiegelgesetz
Alles, was mir am anderen gefällt, was ich an ihm liebe, bin ich selbst, habe ich selbst in mir und liebe dies im anderen.
Ich erkenne mich selbst im anderen, wir sind in diesem Punkt eins.
Stuart Wilde
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich einschlafen sehe,
würde ich Dich besser zudecken
und zu Gott beten, er möge Deine Seele schützen.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich zur Türe rausgehen sehe,
würde ich Dich umarmen und küssen
und Dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Deine Stimme höre,
ich würde jede Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen,
damit ich sie Tag für Tag wiedersehen könnte.
Wirst du bei mir sein am kalten Morgen des Sterbens?
Wenn das Feuer in mir erlischt und nichts mein Blut wärmt,
kannst du mich dann mit den Augen einer Mutter beobachten?
Wenn die Kerze abgebrannt ist und die Freunde fort sind?
Kannst du einfach da sein
und keinen weiteren Atemzug von mir wünschen?
Und wenn meine Augen geschlossen sind,
froh über die lange stille Ruhe,
wirst du dann weiter still mit mir reisen?
Während ich diese Tür hinter mir schließe
und mich in das offenen Herz des Todes öffne,
ruft mich jenes süße Liebeslied, das mich in die Geburt rief,
nun in den sicheren Schoß der Erde zurück.
Phyllida Anam-Aire (ursprünglisch gälisch)
aus: “Das Keltische Totenbuch”
An jedem Morgen eine neue Ankunft.
Eine Freude,
eine Melancholie,
eine Niedertracht,
ein kurzes Gewahrsein
… kommen als unerwarteter Besuch.
Heiß´ sie willkommen und nimm alle auf!
Und seien sie auch eine Horde von Sorgen,
die mit Gewalt das Haus durchfegen,
der Einrichtung berauben,
auch dann, geh´redlich mit jedem Gast um.
Vielleicht räumt er dich frei für eine neue Wonne.
Den dunklen Gedanken,
die Scham,
die Tücke,
begrüße sie an der Türe, lachend,
und bitte sie herein.
Sei dankbar für jeden, der kommt, weil jeder geschickt ist, als ein Wegweiser von jenseits.
Rumi
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben.
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten.
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.
Ich danke allen, die mich belogen haben.
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.