“Anhaften” – eine prompte Lektion

“Es ist das Anhaften, das dich fesselt.” – las ich gestern in einem Buch über Buddhismus.

Einige Stunden später habe ich mein Fairphone im Zug liegen lassen…

Was für ein Aufruhr!
Meine Gedanken wandern immer wieder zum Fairphone und wild im Kreis:
Ich ärgere mich über meine Unachtsamkeit und über die gelangweilte Frau vom Fundservice der DB.
Ob ich es wohl wieder bekomme? … was mir alles entgehen könnte weil ich nicht erreichbar bin, … dass ein Telefoncoach ohne Telefon doof da steht, … dass ich es bestimmt abgeben würde … dass ich einerseits glaube es wieder zu bekommen, aber auch befürchte dass es endgültig weg ist, …

Ich informiere einige Menschen, mit denen ich in den nächsten Tagen verabredet bin per Mail, dass ich momentan telefonisch nicht erreichbar bin und bekomme verblüffend viele mitfühlende Antworten.

Ich mache mir bewusst, dass es nur ein Mobiltelefon ist.
Ein praktisches und hilfreiches technisches Gerät, aber nichts lebenswichtiges. Vor wenigen Monaten noch, hatte ich ein uraltes Nokia-Handy mit dem ich nur telefonieren und ziemlich aufwendig SMS schreiben konnte. Das war total OK!

Wie sehr ich abhängig geworden bin!
Es fühlt sich an, als würde mir ein wesentlicher Teil fehlen. Nachts träume ich eine abenteuerliche Geschichte die glücklich mit der Rückeroberung des Fairphone  endet …

All die Gedanken die Unruhe, der Ärger,  ändern nichts an der Situation wie sie ist. Ich kann nur abwarten ob der Fundservice der Bahn sich meldet.

Am nächsten Tag schon bekomme ich folgende Mail:
“Der von Ihnen verlorene Gegenstand aus der Kategorie -Elektronik und Technik- wurde gefunden und beim Fundservice DB AG abgegeben.”

Erleichtert und dankbar hole ich das Gerät in Berlin beim Fundservice ab.

Gelernt habe ich

  • dass es mit meiner Gelassenheit nicht weit her ist
  • dass pro Tag etwa 650 Gegenstände in den Fundbüro´s der deutschen Bahn landen

 

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