Staub ist eine feine Sache

Ich putze gerne und ich liebe klare und saubere Räume. Mit besonders viel Spaß putze ich, wenn ein deutlicher vorher-nachher-Unterschied wahrgenommen werden kann.

Staub ist also “eine feine Sache”, wie Funny van Dannen in seinem geistreichen Lied formuliert. Ich danke ihm für dieses amüsante Musikstück  und  natürlich für die Erlaubnis es hier zur Verfügung zu stellen.

Und Staub ist nicht nur fein sondern auch faszinierend!

Die moderne Staubforschung zeigt, dass dasjenige, was wir mit dem summarischen Begriff Staub belegen, erstaunlich vielfältig ist. Er besteht aus Saharateilchen, die über die Alpen wehen, Salzkristallen aus dem Atlantik, Weltall-Staub von verglühten Sternschnuppen, Reifenabrieb, Hautschuppen, Pollen, Milben, Ruß, Pilzsporen und jeder Menge Fusselteilchen… Natürliche Verursacher von Stäuben sind beispielsweise Vulkanausbrüche, Waldbrände und die Erosion von Gesteinen. 

Auch Hausstaub ist interessant. Jeder Mensch pro Tag 1 bis 2 Gramm Hautschuppen. Die vermischen sich mit Fuseln aus Kleidung, Russ aus Abgasen, Blütenstaub und Samen von Pflanzen, Erde und Staub den wir von draußen mitbringen, … Im Schnitt bilden sich rund 130 g Hausstaub pro Person und Jahr. Ein natürlicher und endloser Prozess in dem Staub kontinuierlich “nachwächst”.

Unter dem Mikroskop kann er richtig schön aussehen.

Witzig finde ich auch das  “Deutsche Staubarchiv“.
Der Kölner Künstler, Wolfgang Stöcker hat dafür eine Sammlung und Dokumentation internationaler, historischer Stäube zusammengetragen. Er unterscheidet Sakrale Stäube, Kulturstäube, Politische Stäube (von Orten jedweder politischer Macht), Kulinarische Stäube (vorzugsweise aus Weinkellern), Naturraumstäube und Musikalische Stäube, …

Letztens habe ich sogar eine beeindruckende Dokumentation gesehen, die der Frage nachgeht: “Was, wenn es den Staub nicht gäbe?“.

Damit habe ich zum Beispiel gelernt, dass der fruchtbare Lössboden, auf dem Getreide besonders gut wächst, aus Steinzeitstaub besteht. Staubwolken aus der Sahara dem Ozean vermutlich wichtige Nährstoffe liefern. Und das es ohne Staub in der Luft nicht regnen könnte!

Interessant und vergnüglich sind auch die Informationen und philosophischen Betrachtungen in Jens Soentgens Buch “STAUB Alles über fast nichts”

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