Ordnung – kein Zustand sondern ein Prozess

Viele Menschen wünschen sich mehr Ordnung in ihrem Leben.
Jeder und jede hat bestimmte Vorstellungen, was das bedeutet

„Wenn ich mich nur genug anstrenge, dann ist irgendwann alles aufgeräumt und sauber. Wenn alle Papiere sortiert und abgeheftet sind. Wenn die Wohnung tiptop sauber ist, dann …”
Glaubenssätze, die in vielen Köpfen herumspucken und das Leben schwer machen.

Zu denken, dass es irgendwann die richtige, die ganze Ordnung geben wird, ist das eigentliche Problem.

Die Dinge in meiner Umgebung, der Zustand von Schreibtisch oder Küche, sind Ausdruck meines einzigartigen Lebens. JETZT.

Wohnungen schwingen natürlicherweise zwischen Ordnung und Chaos hin und her. 

Entspannung setzt in dem Moment ein, wenn Ordnung als ein ständiger Prozess akzeptiert wird. Denn, Ordnung ist ebenso wie das Leben in kontinuierlicher Veränderung. Sie ändert sich wie das Leben.

Zum Leben gehört, dass wir einkaufen, kochen, essen, Kleider an- und ausziehen, Dinge von A nach B tragen.
Einkäufe und Verpackungen wollen verräumt, Gemüse muss geputzt, Geschirr gespült, und Kleider gewaschen werden.

Materie wird bewegt, sammelt sich an, wird immer wieder neu “geordnet”. Dinge finden an ihren Platz zurück oder nicht. Müll sammelt sich an oder wird entsorgt.

Andauernd verändern sich Gewohnheiten, Bedürfnisse und Strukturen. Beispielsweise ist im Winter die Garderobe meist voller als im Sommer. Wenn ich meine Ess-Gewohnheiten verändere entsteht vielleicht eine andere Vorratshaltung und eine neue Ordnung in der Küche.
Ein Haushalt mit kleinen Kindern braucht eine andere Struktur als ein Haushalt mit Teenagern.
Eine Person die alleine lebt, braucht keine für andere nachvollziehbare Strukturen. Wohingegen Räume die von mehreren genutzt werden für alle Beteiligten funktionieren müssen.
Der Schreibtisch ist je nach Beschäftigung mal leer, mal gut strukturiert oder chaotisch und übervoll.

Alles was sauber ist, wird früher oder später dreckig.

Staub zum Beispiel ist überall:
Im Laufe eines Tages verlieren wir 1 bis 2 Gramm Hautschuppen. Die vermischen sich mit Fuseln aus Kleidung, Russ aus Abgasen, Blütenstaub und Samen von Pflanzen, Erde und Staub den wir von draußen mitbringen, …
Im Schnitt bilden sich täglich rund sechs Milligramm Staub pro Quadratmeter und pro Jahr bilden sich rund 130 g Hausstaub pro Person.

Wir können sowieso nicht „fertig“ werden!

Es gibt nich die richtige Ordnung.

Wir können uns bewusst machen das der momentane Zustand von Schreibtisch oder Küche Ausdruck unseres aktuellen Lebens sind.

Wir können uns entspannen und die Veränderung beobachten und akzeptieren.

Wir können immer wieder die jetzt stimmige Ordnung schaffen, jetzt und jetzt und jetzt und …. 

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