Digital Zen – von Thomas Rusch

…  innehalten und bewusst werden für den Moment, das Erleben des gegenwärtigen Augenblicks …

digital zen by thomasrusch.com

Mit der Digitalisierung der Fotografie (seit den 2000ern) macht jeder immer und überall Fotos von sich und anderen. Jeder Moment im Leben wird festgehalten, gepostet, geliked und vergessen.


2022 werden weltweit schätzungsweise 1,5028 billionen Fotos gemacht. Wir werden umspült von einem gigantischen endlosen Strom digitaler Fotos.

Während es einmal darum ging einen einzigartigen Moment durch Fotografie für immer einzufrieren, gibt es jetzt einen riesigen Bilderstrom wie ein grosses weisses Rauschen.

Das fotografisches Experiment „Digital Zen“ zur Wiederentdeckung der Langsamkeit in der Portraitfotografie, hat mich fasziniert.
Es verdeutlichte, dass nicht das digitale das Problem ist, sondern die inflationäre, kostenlose, andauernde Nutzung davon.

In einem ruhigen dunklen Raum war ein Portraitstudio aufgebaut. Um ein Foto zu machen musste ich mir Zeit nehmen. Zeit für einige Minuten Kontemplation. Es geht nicht um ein „Selfie“ ,sondern um ein Selbstportrait von diesem Moment. EIN FOTO, eine Langzeitbelichtung, so wie das am Anfang der Fotografie üblich war. 20s Belichtungszeit. Je nach dem wie sehr sehr ich ruhig bleibe oder mich bewege, wird das Bild mehr oder weniger scharf werden.
Mit diesem Wissen war es meine Entscheidung

Entstanden ist ein Bild, das mich an einen einzigartigen, intensiven Augenblick erinnert. Und wieder Mal eine größere Aufmerksamkeit für das Erleben eines Momentes anstatt ihn zu fotografieren …

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