Kees – ein Abschied

Bild KeesMAZ

Foto M. Greulich MAZ

 

Gestorben mit 87. Er wollte 100 Jahre werden, weil er so neugierig war darauf wie alles weitergeht …

Wir kannten uns wohl 10 Jahren. Haben uns im Rahmen des Projektes „ Ankommen, weggehen, dableiben – Migration im hohen Fläming“, kennengelernt. Damals warst er noch Ausländerbeauftragter des Landkreises Potsdam Mittelmark.

Ich war schwer beeindruckt davon das ein Mann um die 80 so lebendig und attraktiv sein kann.

Wir sind uns immer wieder über den Weg gelaufen und haben uns auch das eine oder andere Mal verabredet.

Du

… hattest 6 Kinder mit zwei Frauen und viele Enkel und Urenkel.

… warst hast unter anderem eine  Futtermittelfabrik geleitet und warst Berater der niederländischen Regierung, warst in vielen Ländern unterwegs, sprachst Niederländisch, Deutsch, Französisch und Englisch.

… hast  Ende der 80-er entschieden dein Leben als Geschäftsmann aufzugeben und bist in die DDR eingewandert, weil du keine Lust mehr auf Kapitalismus hattest. Und weil du in Lehnin eine neue Liebe gefunden hast.

… konntest spinnen, weben sticken und stricken.

… hast nie akzeptiert, dass wir Europäer im Überfluss leben auf Kosten anderer, dass Wohlstand, Chancen und Rechte global so ungerecht verteilt sind.

… hast gerne provoziert und konntest unheimlich stur und nervig sein.

… warst so offen und immer interessiert an Menschen.

5 Jahre lebten wir als Nachbarn in Schmerwitz und unsere Freundschaft war innig und wesentlich.

Unzählige Abende haben wir geredet und Wein getrunken …

Für mich hast du die Welt ins Dorf gebracht. Immer wieder hast du den globalen Blick in Themen eingebracht, … deine Liebe zu Afrika, … dein Engagement in der Region, …

Was bleibt

… ist das Wissen, das Menschen auch im hohen Alter wach, vielseitig interessierter und voller Elan und Schaffenskraft sein können.

… ist meine Dankbarkeit für unsere Freundschaft

… sind viele Erinnerungen die ich in meinem Herzen trage.

Und die roten Socken, die du mir letzten Winter gestrickt hast…

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